Die Analysenwaage ist die empfindlichste Form einer Präzisionswaage. Mit einer Auflösung von üblicherweise 0,1 mg ist sie dafür geeignet, extrem geringe Stoffportionen auszuwiegen. Noch genauere Waagen, die eine Auflösung von einem Mikrogramm haben, werden Mikrowaagen genannt.
Moderne Analysenwaagen arbeiten nach dem Prinzip des kompensierten Drehmoments. Dabei wird durch die zu messende Masse ein Drehmoment erzeugt, das durch eine elektromagnetische Kraft kompensiert wird. Die Messung dieser Kraft kann sehr genau erfolgen und der Messwert ist schnell stabil. Auch moderne Waagen benötigen eine Aufstellung auf gut gedämpften Wägetischen.
Fingerabdrücke und Luftfeuchtigkeit auf den Proben führen bereits zu falschen Ergebnissen, obgleich die Waage richtig misst. Daher müssen die Probenbehälter vor einer Analyse gründlich gereinigt und während der Analyse vor Verunreinigungen jeglicher Art geschützt werden. Ferner müssen die Probenbehälter sowohl leer als auch mit der zu wiegenden Probe vor dem Wiegen in einem Exsikkator vollständig getrocknet werden.
Die Anwendungen von Analysenwaagen sind vor allem chemische, quantitative Analysen, bei denen man in einem Behälter gesammelte Rückstände wiegt, und die vorher ermittelte Masse des Behälters von dem Messwert abzieht. Der Messbereich von Analysenwaagen ist im Grunde viel zu genau, um irgendwelche Substanzen für eine Rezeptur abzumessen, wie man es mit gewöhnlichen Waagen macht, da bereits eine geringe Anzahl von Speisesalzkörnchen die Milligrammgrenze überschreitet. Man kann aber vor einer quantitativen nasschemischen Analyse genau ermitteln, wie viel von einer Substanz man verwendet hat, falls dies eine Bedeutung für die Berechnung des Ergebnisses hat. Für Synthesen oder qualitative chemische Analysen sind Analysenwaagen praktisch bedeutungslos.
Auszug aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Analysenwaage)
Analysenwaagen